20080506

Holzbau auf französisch

Mitten im neuen Semester in Karlsruhe wurde uns unser bisher freier Montagmorgen wieder geraubt. Zugunsten eines Unterrichts welcher den Namen "Bois" trägt. Französisch für Holz. Wahrlich haben wir eine Dozentin aus der INSA in Strasbourg. Diese hat irgendwie 10 Jahre in Finnland gelebt und wegen ihrem finnischen Mann der kein französisch kann ihre eigene Muttersprache verlernt. Dafür baut sie dann englische Wörter in ihr französisch mit ein (mein bisheriger Favorit ist ja "cocooning" welches zu "kuhkuhniiin" wurde). Ansonsten zieht sich der Unterricht über drei Theoriestunden hin, in denen vor allem sie redet, oder uns spontan mit Fragen aus unserer Lethargie oder Narkolepsie zieht.
...und dann kommt die 4. Stunde. Die Stunde, in welcher das Wort Holzbau einen völlig anderen Sinn bekommt: BASTELSTUNDE!

So bekamen wir am Montag zwei lange, sechs mittlere und neun kleine Holzstäbe sowie 15 Gummis und damit sollten wir dann rumbasteln (schön war der Teil als insgesamt 19 Leute heiter diskutierend um zwei Gummikugeln herumstanden und sich ihre Gummis runtergezupft haben).

Basisausrüstung

Die erste Aufgabe bestand darin, nur aus den kurzen Stäben zwei Rahmen mit Querverbindungen zu basteln.
Die Klasse macht sich an die Arbeit... Holzstäbchen und Gummibänder fangen an völlig unkontrolliert durch die Luft zu fliegen. Bob stupft mich an und möchte, dass ich mal kurz seine wagemutige Konstruktion halte. Ich tu's, er versucht diagonal ein Gummi drumrum zu wickeln und in genau diesem Moment fliegt auch schon seine gesamte Konstruktion durch die Lüfte.
Fluchen. Wechsel der Konstruktionsmethode. Und tatsächlich: mit Aufgabe 1 war er früher fertig, und es sah irgendwie besser aus wie meins...

Konzentriert basteln...

dem Bob seins...

...und meins. Ich hab doch gesagt, ich kann nicht basteln! *heul*

Aufgabe 2 war dann das ganze eine Stufe grösser: eine Fachwerkfassade zusammenbasteln, wieder ausgesteift, allerdings diesmal mit zwei erkennbaren Öffnungen (Fenster, Türen...). Mit allen Stäben die man hatte. Das war okay, ein bisschen Übung hatte man ja inzwischen schon (aus Aufgabe 1 gelernt: erst über die Reihenfolge nachdenken, dann alles mit Gummis verbinden), und so machten wir uns daran.
Wieder herumfliegende Gummis und Hölzchen. Neuerdings auch mehr oder weniger mutwillig zerbrochene Stäbchen und gerissene Gummibänder. Doch war ich hierbei am Ende mit meinem Resultat sehr zufrieden. Keine dreieckige Türe im 1. Stock wie bei Bob, ein mittleres Stäbchen übrig (!) und *oha*, diesmal sogar flach das Ganze!

kleines Erfolgserlebnis

Inzwischen könnte ich schon fast sagen, dass eine gewisse Vorfreude auf das Fach Holzbau bestehen könnte. Zumindest auf die 4. Stunde...