20070605

Hurra, hurra, die Uni brennt!

Nachdem mir heute Morgen im Bodenmechanikunterricht mein Sudoku weggenommen wurde, dachte ich eigentlich, der Tag sei gelaufen. Denn ich machte zwar nebenher in Sudoku, aber, auf das Risiko hin jetzt als petze durchzugehen, ich passte noch nebenher auf und war definitiv aufmerksamer als meine ganze verdammte Umgebung!
Tatsache ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was mich und meinen Studiengang am heutigen Tag noch erwarten sollte, denn sonst wäre die Zeit vor lauter Vorfreude sicherlich noch langsamer vergangen.
Um 10:30 war es dann soweit. Am Ende der zweiten Stunde Bodenmechanik sprang der Feueralarm er FHNW an. Herr Valli, unser Prof, schaute beim ersten aufheulen schon ziemlich genervt weil er definitiv nicht motiviert war nun einen Testalarm durchzumachen. Im viel zu klein bemessenen Treppenhaus, mitten im Menschenstau dann die Durchsage: "Bitte verlassen Sie das Gebäude! Dies ist keine Übung!"

Feuertreppe in der FHNW.

Keine Übung? Sicher? Ah ja... das erklärt vielleicht auch die ganzen Feuerwehrautos und Krankenwägen die vor der Uni stehen. Aber was war los?
Ganz einfach: ein paar Chemiker hatten aus versehen ihr Labor im 8. Stock gesprengt. Naja vielleicht nicht vollständig gesprengt so dass da oben nun Freiluftareal war, aber anscheinend gab es eine Explosion respektiv Verpuffung (aber Explosion klingt irgendwie schöner) bei der giftie Gase entstanden sind. Dabei ist dann auch das bereits erwähnte Labor zur Hälfte zerstört worden.

Nur ein kleiner Teil des Feuerwehraufgebotes vor der FHNW.

Nachdem wir dann evakuiert wurden, verbrachten wir eine Dreiviertelstunde an unserem "Sammelplatz". Der ist leider auch so schlecht gelegen, dass man von dort aus absolut nix sehen konnte... schliesslich wurden wir dann, kurz bevor uns ein akkuter Langeweiletod dahin raffen konnte, in die Mittagspause entlassen.
Bei der Evakuation hatte ich geistesgegenwärtig meine Tasche mitgenommen, und im Gegensatz zu Katha auch Geld und meinen Hausschlüssel dabei, was uns in der Mittagspause auch den Zutritt zum Wohnheim gesichert hat.

Auf der anderen Seite der FHNW auf dem Heimweg... noch mehr Feuerwehr!

Pünktlich vor Beginn des Nachmittagsunterrichts waren wir auch wieder in bzw. vor der Uni, denn der Zugang war noch immer strengstens untersagt. Dort brutzelten wir dann auch eine Stunde in der Sonne bevor es schliesslich hiess, dass wir Stockwerk nach Stockwerk, in kleinen Grüppchen, das Gebäude betreten könnten um unsere Sachen zu holen. Es wurden 20 Minuten pro Stockwerk einberechnet, und da wir im 4. Stock sind, hiess das, dass wir nochmal eine Stunde warten konnten.
Dementsprechend holte ich dann meine Picknickdecke aus dem Auto und wir liessen uns im Gras vor der Uni nieder.
Nach der Evakuation unserer Sachen, gingen wir schliesslich Heim, denn der Unterricht war logischerweise für den gesamten Tag abgesagt worden...

Alles in Einem war dies also ein ausserst spannender Tag und ein durchaus aufregendes Erlebnis, denn nicht jeder kann von sich behaupten, aus seiner Uni evakuiert worden zu sein. Näheres gibt es auch hier, auf der Homepage von der BAZ (Danke für den Link, Dino).

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